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Freitag, 14. Juni 2013

Kater Minka erzählt

     Im Auftrage meines Katers -MINKA- wurde mir das Privileg gestattet
               seine Lebensgeschichte schriftlich zu dokumentieren.


Die hier erzählten kleinen Episoden sind so verfasst, dass diese nicht nur den
animalischen Bereich umfassen, sondern auch vielfach auf den
,,vernunftbegabten Menschen,, lateinisch: "Homo sapiens" übertragbar sind.
Minka und ich kamen einstimmig zu der bedauerlichen Feststellung, dass
die Gattung des vernunftbegabten Menschen vom Aussterben bedroht ist.
 Aber es besteht noch Hoffnung! ? ? ?



KAPITEL 1


Mein letzter Tag – Mein erster Tag.


Mein letzter Tag.

Tja Freunde, nun sitze ich hier und überlege wo mit ich anfangen soll.
Ach so, ihr wisst ja gar nicht worum es geht.

Ich möchte euch etwas über mein Leben erzählen.

Nö nö, langweilig sagt ihr? Von wegen.

Na ja, also, es begann im Jahre 2002, im Oktober.
Ich spielte mit meinen Geschwistern im Garten unser Lieblingsspiel.

Wer ist der Beste im rumbalgen, rumprügeln, wegrennen und verstecken.
Unsere Mama passte auf uns auf, denn wir waren jugendliche Rabauken, so.

An diesem Tag wurde für mich aus dem Spiel purer ernst.
Im Nachhinein gesehen war meine Angst unbegründet.
Doch damals - rutschte mir mein kleines Herz fast in die Hosentasche.

Eine Floskel der Menschen, miau. Autsch, erwischt!
Na ja, ein Katzentier ist auch nur ein kleiner Mensch.
Jedoch mit dem Unterschied, wir zeigen oftmals mehr Menschlichkeit als der Mensch selbst.

Zurück zum legendären 22. Oktober 2002.

Neugierig wie wir waren rannten meine Geschwister und ich zum Eingang unseres Domizils,
weil dort Besuch vor der Tür stand. Ein weiblicher Mensch und ein männlicher.

Lieber etwas Abstand halten, dachten wir und kratzten gleich, he he, nämlich die Kurve.
Sicher ist sicher. Aus unserem Versteck konnten wir alles sehr genau beobachten.
Oh, schau doch, siehste, Leckerlis, mm.

Die Gerüche verursachten ein leichtes zucken und prickeln in der Nase.
Etwas näher, langsam heranpirschen, das haben wir von unserer Mama beim jagen gelernt.

„Minka, Minkaaa komm feines Futterchen, lecker, lecker, lecker, schmeckt gut, komm.“

Ein seltsam, irreführender Name durch nicht Wissen der Menschen, Junge oder Mädel.

Meine Geschwister lachten wieder alle laut los.
Freunde, habt ihr schon mal eine ganze Horde halbstarker Katzen lachen gehört? Ich sag euch.

Minka, damit war ich gemeint.
Nichts gegen den Namen, nein, nur . . . das ist ein . . . wie soll ich sagen, Mädchenname.
Doch ich bin seit meiner Geburt ein Junge! Punkt um und aus, so.

Später erfuhr ich, dass alle dachten ich sei eine Katze.

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Fresschen, das zieht schon, aber Leute was soll das denn jetzt.
Fressen und spielen, das geht erst gar nicht.

Alle wollten mich anfassen, seltsam war, nur mich.
In Ordnung, beschäftigen wir uns alle erst mit unser Lieblingsspiel, ihr wisst ja, herumtollen.
Hallo, hier bin ich, fangt mich doch.

Nun wurde ich immer leichtsinniger, denn es machte richtig Spaß mit den Menschen zu spielen.
Plötzlich war alles vorbei! Auaaa, sofort loslassen.
Mama, Maaamaa, Hillfeee! Ich fauchte und versuchte zu beißen, vergebens.

Ich hörte den Motor des Autos und sah durch die Tür des Weidenkörbchen, in dem ich saß,
meine Heimat, meine Mama und meine Geschwister sich immer weiter entfernen.

Meine Umgebung begann leicht zu verschwimmen,
benommen wischte ich mir mit der Pfote meine Augen.

Als die Tränen fort waren, wurde alles wieder viel klarer.

Ich dachte an den Erzählungen unserer Mutter.

Sie sagte immer: „eines Tages Kinder, werdet ihr auf eigenen Füssen stehen
und klar kommen müssen.
Ich kann euch nicht alles zeigen und erklären, aber vieles.
Ihr müsst in der Welt selbst eure Erfahrungen machen, wie auch immer diese sind!“

Ich hatte große Angst, ach Mama, wie wird es weitergehen?

Beruhigende Worte, mit sanfter Stimme gesprochen, ließen mich hoffen.

Das also war mein letzter Tag, mein letzter Tag mit meinen Geschwistern,
meiner Mama und . . . tja Freunde!

Was wird mir der erste Tag in meinem neuen zuhause bringen?


Aber das ist schon die nächste Geschichte des ersten Kapitels.


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